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ECO FASHION TALK #2 in Salzburg

Ein Pullover, der von selbst wächst und ein Faden, der sich aus Bakterien spinnt: Spannende neue Materialien, innovative Technologien und ein Umdenken beim Modekonsum waren die Themen beim ECO FASHION TALK in der Universität Mozarteum Salzburg.  


Eines gleich vorweg: Korksandalen und Jutegewand gab es keines zu sehen am 3. Oktober beim Eco Fashion Talk in der Universität Mozarteum Salzburg – im Gegenteil: Spannende Designprojekte und Future Trends standen beim zweiten von den beiden Salzburgerinnen Suse Mayer und Anne-Liese Prem organisierten Eco Talk im Mittelpunkt. Die beiden Design- und Trendexpertinnen hatten zum hochkarätig besetzten Impulsabend über nachhaltige Mode in die Universität Mozarteum Salzburg geladen. 


Anne-Liese Prem (EcoTalks), Frauke von Jaruntwoski (Universität Mozarteum Salzburg), Christian Obojes (Room with a View), Suse Mayer (EcoTalks), Silke Geppert (Universität Mozarteum Salzburg), Mirjam Smend (Greenstyle Munich), @ Arge Mayer & Prem

Ute Ploier, Leiterin des Studiengangs Fashion & Technology an der Kunstuniversität Linz, versetzte die rund 120 Besucher gleich am Anfang mit ihrem Vortrag über zukunftsweisende Materialien und Technologien ins Staunen: „Als Modedesignerin habe ich alles erreicht: Meine Mode war in der Vogue und auf den Laufstegen dieser Welt vertreten. Aber eigentlich interessiert mich, diese Industrie von Grund auf zu erneuern. Heute forsche ich mit meinen Studenten in Kooperation mit großen Textilunternehmen an Materialien und Prozessen, die die Mode nachhaltiger machen.“ Neuartige Gewebe aus selbstwachsenden, organischen Verbindungen versprechen revolutionäre Designansätze: Man experimentiert mit Pilzen, Bakterien, sogar Rasierschaum, um den Stoff der Zukunft zu finden.  


Ute Ploier (Kunstuni Linz) berichtet über neue Materialien und Technologien in der Mode, @ Arge Mayer & Prem


„In der Mode bewegt sich gerade enorm viel in Richtung Nachhaltigkeit. Was früher ins Öko-Eck gedrängt wurde, wird heute von den Modemagazinen gefeiert,” plauderte die renommierte Modejournalistin und Greenstyle Munich-Messeorganisatorin Mirjam Smend aus dem Nähkästchen. „Eco ist auf dem Weg, das neue Normal zu werden,” ist sie überzeugt und weist in ihrer Keynote auch auf die katastrophalen Bedingungen hin, die in der Modeproduktion in Ländern wie Bangladesch oder Indien herrschen. Die Modeindustrie ist nach der Erdölindustrie der zweitgrößte Umweltverschmutzer der Welt. „Für Modefirmen wird Transparenz immer wichtiger: Der Endkonsument weiß heute oft mehr über nachhaltige Mode als der Händler und verlangt auch danach,” weiß der Salzburger Modeagent Christian Obojes zu berichten. „Vor 15 Jahren wollte keiner Eco Fashion, heute ist es richtig stylish. Das Design hat sich enorm verbessert und kleine Marken positionieren sich erfolgreich mit spannenden Stories,” so der Modeinsider. 



© Arge Mayer & Prem


Den derzeitigen Hype um Nachhaltigkeit und den Bio-Boom bei den Fast Fashion-Anbietern sehen die Talk-Teilnehmer skeptisch, aber dennoch positiv: „Nicht alles, wo nachhaltig drauf steht, ist es auch wirklich. Aber jeder Schritt, der zu einer Bewusstseinsänderung beim Konsumenten und bei den Modeunternehmen beiträgt, hilft, die Modeindustrie ein bisschen besser zu machen,“ fasste Modeprofessorin Frauke von Jaruntowski von der Universität Mozarteum Salzburg das Fazit des Abends zusammen. 



All photos on this page by Wildbild: © Arge Mayer & Prem. Do not use without permission.

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